Bei einer Zentralschmieranlage mit Progressiv-Verteilern, einer Progessivanlage , werden die einzelnen Schmierstellen nacheinander und in einer zwangsläufigen Reihenfolge versorgt. Ein Progressivverteiler, bzw. Schmierstoffverteiler, versorgt Schmierstellen in fortschreitender (progressiver) Reihenfolge mit Schmierstoffen.
Die sogenannte Schmiertaktzeit in einer Progressivanlage ist identisch mit der Pumpenlaufzeit und wird dadurch begrenzt, dass allen Schmierstellen der Anlage mindestens einmal die vorgesehene Schmierstoffmenge zugeführt wird. Während der Pausenzeit erfolgt in den Haupt- und Nebenleitungen eine gewisse Druckentlastung. Der Schmierstoffverteiler einer Progressivanlage besteht aus Progressivverteilerelementen und Leitungselementen. Es ist möglich, dass alle Bauteile auch in einem Bauteil zusammengefasst sind.
Dieses Zentralschmiersystem eignet sich für Fette der NLGI Klasse 2 oder Öle und kann bis zu mehrere 100 Schmierstellen versorgen. Zum Einsatz kommt die Progressivanlage beispielsweise in Stanzen, in Scheren und in Holzbearbeitungs- oder Werkzeugmaschinen.
Die fortschreitende Verteilung der Schmierstoffe beginnt nach einem Durchlauf des Blockverteilers oder Segmentverteilers automatisch wieder bei der ersten Schmierstelle. Bei einer Progressivanlage liegt ein deutlicher Vorteil in den relativ geringen Investitionskosten. Diese sind dadurch begründet, dass nur eine Hauptleitung sowie einfache Pumpen und Verteiler benötigt werden.
Die Progressivanlage ist in der Zentralschmiertechnik oft zu finden bei jüngeren Maschinen und Fahrzeugen, denn diese Technik einer Schmieranlage für Schmiermittel bis zu NLGI-Klasse 2 gibt es noch nicht so lange wie die anderen Systeme. Dennoch hat sich die Progressivzentralschmieranlage bestens bewährt und ist heutzutage in vielen Bereichen schon Standard.